In der deutschen Sprache gibt es eine Vielzahl von Begriffen, die aus englischen Wörtern gebildet wurden, aber im Englischen so nicht verstanden oder verwendet werden. Zum Klassiker ist das deutsche Handy, das englische mobile oder cellphone, geworden.
Die Liste solcher Scheinanglizismen oder -amerikanismen ist lang: Das deutsche Peeling ist das englische body scrub, der Beamer der video projector, das Fitnessstudio das fitness centre oder die gym. In England schaut sich auch niemand eine Casting Show, sondern eine talent show an.
Wer hierzulande ein öffentliches Ereignis auf einer Großleinwand im Freien sehen will, geht zum Public Viewing, in englischsprachigen Ländern zum public screening. Gerade dieser Begriff ist tückisch, denn Public Viewing gibt es auch im amerikanischen Englisch und bezeichnet die öffentliche Aufbahrung eines Toten.
EU-Englisch
Scheinanglizismen sind kein deutsches Phänomen. Etwa 40.000 Menschen aus 28 europäischen Mitgliedsstaaten arbeiten in den EU-Institutionen und nutzen in offiziellen EU-Publikationen vermeintlich englische Begriffe, die im Englischen aber gar nicht existieren. Diese Entwicklung einer europäisierten, verformten Variante des Englischen wird auch als „EU-Speak“ bezeichnet.
Einige solcher englisch klingenden, aber falschen Wörter wurden in dem Dokument „Misused English Words and Expressions in EU Publications“ zusammengefasst. Die Auflistung zeigt die gängigsten Fehler auf und schlägt alternative und korrekte Bezeichnungen vor.
So existiert planification zum Beispiel im Englischen nicht, taucht in EU-Dokumenten aber regelmäßig auf. Die vorgeschlagene Alternative lautet planning. Auch die Krankenversicherung wird fälschlicherweise immer wieder als sickness insurance anstelle von health insurance benannt.